Goethe's sämmtliche Werke in vierzig Bänden, Bände 13-14

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 192 - Ich halte diesen Drang vergebens auf, Der Tag und Nacht in meinem Busen wechselt. Wenn ich nicht sinnen oder dichten soll, So ist das Leben mir kein Leben mehr. Verbiete du dem Seidenwurm zu spinnen, Wenn er sich schon dem Tode näher spinnt. Das köstliche Geweb' entwickelt er Aus seinem Innersten, und läßt nicht ab, Bis er in seinen Sarg sich eingeschloffen.
Seite 204 - Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, Gab mir ein Gott zu sagen, wie ich leide.
Seite 381 - Ach könntest du das wieder ausdrücken, könntest du dem Papiere das einhauchen, was so voll, so warm in dir lebt, daß es würde der Spiegel deiner Seele, wie deine Seele ist der Spiegel des unendlichen Gottes!
Seite 69 - Gerichtes. Sie aber, sie bleiben In ewigen Festen An goldenen Tischen. Sie schreiten vom Berge Zu Bergen hinüber: Aus Schlünden der Tiefe Dampft ihnen der Atem Erstickter Titanen Gleich Opfergerüchen, Ein leichtes Gewölke.
Seite 381 - Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. Ich bin allein und freue mich meines Lebens in dieser Gegend, die für solche Seelen geschaffen ist wie die meine. Ich bin so glücklich, mein Bester, so ganz in dem Gefühle von ruhigem Dasein versunken. daß meine Kunst darunter leidet.
Seite 4 - Guter Gott von deinem Himmel, alte Kinder siehst du und junge Kinder und nichts weiter; und an welchen du mehr Freude hast, das hat dein Sohn schon lange verkündigt.
Seite 89 - Es bildet ein Talent sich in der Stille, Sich ein Charakter in dem Strom der Welt.
Seite 40 - Ich stehe wie vor einem Raritätenkasten und sehe die Männchen und Gäulchen vor mir herumrücken und frage mich oft, ob es nicht optischer Betrug ist. Ich spiele mit, vielmehr, ich werde gespielt wie eine Marionette und fasse manchmal meinen Nachbar an der hölzernen Hand und schaudere zurück.
Seite 60 - Ossian hat in meinem Herzen den Homer verdrängt. Welch eine Welt, in die der Herrliche mich führt! Zu wandern über die Heide, umsaus't vom Sturmwinde, der in dampfenden Nebeln die Geister der Väter, im dämmernden Lichte des Mondes hinführt.
Seite 192 - Dich führet alles, was du sinnst und treibst, Tief in dich selbst. Es liegt um uns herum Gar mancher Abgrund, den das Schicksal grub; Doch hier in unserm Herzen ist der tiefste, Und reizend ist es, sich hinabzustürzen.

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