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aus den

K. Preußischen Staatsarchiven.

Neunundzwanzigster Band.

P. Bailleu, Preußen und Frankreich von 1795 bis 1807. Diplomatische Correspondenzen. Zweiter Theil.

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Vorwort.

Die in dem vorliegenden zweiten Bande veröffentlichten Aktenstücke zur Geschichte der Beziehungen zwischen Preußen und Frankreich von 1800 bis 1807 find im Wesentlichen denselben archivalischen Sammlungen entnommen, denen die im ersten Bande vereinigten Aktenstücke entstammen.

Die fortgesetzten und von der französischen Regierung mit stets gleicher Liberalität geförderten Forschungen in den Pariser Archiven brachten zwar für die Kenntniß der französischen Politik kaum ein Ergebniß, welches über die in der Correspondenz Napoleon's des Ersten gegebenen Aufklärungen hinausginge. Desto reichhaltiger erwiesen sich für die Kenntniß der Zustände und Personen am preußischen Hofe, namentlich in den Jahren 1805 und 1806, die Berichte des allezeit wohl informirten französischen Gesandten Laforest, die bisher nur Lefebvre unbefangen benußt hatte, während sich die Anschauungen der Staatsmänner Napoleon's über Preußen aus dem noch unbekannten Briefwechsel Talleyrand's mit Hauterive entnehmen ließen.

In den Beständen des Preußischen Geheimen Staatsarchivs fanden sich neben dem amtlichen Schriftwechsel des Ministeriums mit der Gesandtschaft in Paris auch Abschriften einiger aus dem Kabinet König Friedrich Wilhelm's herrührenden Schriftstücke, welche, von besonderer Wichtigkeit für die Geschichte des Jahres 1803, die zwischen dem König und seinem Minister entstandenen Meinungsverschiedenheiten in scharfer Weise hervortreten lassen. Bei aller Fülle und Reichhaltigkeit dieses Materials zeigten sich doch zwei empfindliche Lücken: die Verhandlungen über den Vertrag vom 23. Mai 1802 find anscheinend im Besiz Lombard's verblieben und mit dessen übrigen politischen Papieren verloren gegangen, die Akten über die Vorgeschichte des Krieges von 1806 sind auf Veranlassung des Grafen Haugwiß verbrannt worden.

Um so willkommener war eine Ergänzung des vorhandenen Materials, die erst während der Arbeit selbst unerwartet eintrat. Vor einigen Jahren wurden die nachgelassenen Papiere Lucchesini's, von denen schon früher einige Stücke zum Vorschein gekommen waren, für das Geheime StaatsArchiv erworben. Außer zahlreichen eigenhändigen Schreiben Hardenberg's, Lombard's und Anderer enthielt dieser Nachlaß gerade für die Geschichte der Jahre 1802 und 1806 eine Anzahl Aktenstücke, welche unsere bisher so lückenhaften Kenntnisse in der erwünschtesten Weise vervollständigen und berichtigen. Für die Vorgeschichte des Krieges von 1806, deren Aufhellung die vornehmste Aufgabe dieses Bandes bilden mußte, lieferte auch das Kriegs-Archiv des Generalstabs in den Berichten Blücher's und anderen Schriftstücken einige werthvolle Beiträge. Wenn bei alledem über einzelne Phasen der Entwickelung im August und September 1806 noch nicht alle Zweifel gehoben sind, so glaubt der Herausgeber doch, daß wenigstens die Verhältnisse und Ursachen, aus denen am 8. August 1806 der verhängnißvolle Entschluß zur Mobilifirung des preußischen Heeres hervor= ging, gegenwärtig klar und anschaulich zu Tage liegen.

Berlin, Anfang März 1887.

Paul Baillen.

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