Der Pessimismus in der Philosophie SchopenhauersGRIN Verlag, 2007 - 64 Seiten Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts / Gegenwart, Note: gut, Universit t Duisburg-Essen, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Zusammenh nge zwischen Arthur Schopenhauers Metaphysik, seiner pessimistischen Weltsicht und seiner Lehre von der Verneinung des Willens darzulegen. Der Ausgangspunkt der Untersuchungen ist eine Andeutung Schopenhauers am Ende seiner Preisschrift ber das Fundament der Moral, in der er darauf hinweist, dass sich die Ethik nicht allein in der Lehre vom tugendhaften Leben ersch pft. Im Folgenden wird versucht zu belegen, dass Schopenhauer sich mit diesen Andeutungen auf die Praxis der Askese bezieht. Unter der Askese versteht Schopenhauer eine Lebensf hrung, die darum bem ht ist, alles Angenehme zu vermeiden und alles Unangenehme aufzusuchen. Der Zweck der Askese ist nach Schopenhauer eine bewusste Brechung des Willens, durch die sich der Mensch letztendlich aus einer als leidvoll empfundenen Welt befreien kann. Vom Besonderen Interesse ist der Umstand, dass Schopenhauer nicht auf dem Wege innerer Erleuchtung sondern, wie er behauptet, ganz allein auf dem Wege philosophischer Reflexion zu dieser Auffassung gelangte, die auch von Mystikern wie Meister Eckhart oder Buddha vertreten wurde. So r hmt sich Schopenhauer etwa, dass in seinem Werk zum ersten Mal eine abstrakte, nicht mystisch oder religi s verkleidete Darlegung der Askese vorgenommen wurde. Der Theorie der Askese, die auf die Erl sung des Menschen aus der Welt hinweist, steht seine pessimistische Weltsicht gegen ber. Es soll dargelegt werden, dass f r Schopenhauer das Leben der Menschen notwendigerweise voller Leid und Schmerz ist, und das dieser Umstand im Wesen des Menschen begr ndet liegt. Dementsprechend ist dem Kapitel ber den Pessimismus eine bersicht ber die Schopenhauersche Metaphysik vorangestellt. |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
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Beliebte Passagen
Seite 23 - Objektität desselben, den Leib : er nährt ihn kärglich, damit sein üppiges Blühen und Gedeihen nicht auch den Willen, dessen bloßer Ausdruck und Spiegel er ist, neu belebe und stärker anrege. So greift er zum Fasten, ja er greift zur Kasteiung und Selbstpeinigung, um durch stetes Entbehren und Leiden den Willen mehr und mehr zu brechen und zu tödten, den er als die Quelle des eigenen und der Welt leidenden Dasevns erkennt und verabscheut.
Seite 20 - Individuum zu opfern, sobald mehrere fremde dadurch zu retten sind; dann folgt von selbst, daß ein solcher Mensch, der in allen Wesen sich, sein innerstes und wahres Selbst erkennt, auch die endlosen Leiden alles Lebenden als die seinen betrachten und so den Schmerz der ganzen Welt sich zueignen muß.
Seite 5 - Unter meinen Händen und vielmehr in meinem Geiste erwächst ein Werk, eine Philosophie, die Ethik und Metaphysik in einem sein soll, da man sie bisher trennte, so fälschlich als den Menschen in Seele und Körper.
Seite 20 - Grade hülfreich ist, sondern sogar bereit, sein eigenes Individuum zu opfern, sobald mehrere fremde dadurch zu retten sind; dann folgt von selbst, daß ein solcher Mensch, der in allen Wesen sich, sein...
Seite 21 - Andere sich selbst l gleich zu lieben und für sie soviel zu thun, wie für sich; sondern eS entsteht in ihm ein Abscheu vor dem Wesen, dessen Ausdruck seine eigene Erscheinung ist, dem Willen zum Leben, dein Kern und Wesen jener als jammervoll erkannten Welt.
Seite 8 - Keine auf der Welt mögliche Befriedigung " könnte hinreichen, sein Verlangen zu stillen, seinem Begehren ein endliches Ziel zu setzen und den bodenlosen Abgrund seines Herzens auszufüllen.
Seite 9 - Art, wie diese Nichtigkeit aller Objekte des Willens sich dem im Individuo wurzelnden Intellekt kund giebt und faßlich macht, ist zunächst die Zeit. Sie ist die Form, mittelst derer jene Nichtigkeit der Dinge als Vergänglichkeit derselben erscheint; indem, vermöge dieser, alle unsere Genüsse und Freuden unter unsern Händen zu Nichts werden und wir nachher verwundert fragen, wo sie geblieben seien.
Seite 12 - Lebens das Leiden ist: so ist unser Dasein das Zweckwidrigste auf der Welt. Denn es ist absurd, anzunehmen, daß der endlose, aus der dem Leben wesentlichen Not entspringende Schmerz, davon die Welt überall voll ist, zwecklos und rein zufällig sein sollte.