Neue Jahrbücher für Philologie und Paedagogik, Band 154

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B. G. Teubner., 1896
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 272 - Jahren kommen. Denn wer ertrüg' der Zeiten Spott und Geißel, Des Mächt'gen Druck, des Stolzen Mißhandlungen, Verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub, Den Übermut der Ämter und die Schmach, Die Unwert schweigendem Verdienst erweist, Wenn er sich selbst in Ruhstand setzen könnte Mit einer Nadel bloß? Wer trüge Lasten Und stöhnt' und schwitzte unter Lebensmüh'?
Seite 207 - Eine schöne Seele nennt man es, wenn sich das sittliche Gefühl aller Empfindungen des Menschen endlich bis zu dem Grad versichert hat, daß es dem Affekt die Leitung des Willens ohne Scheu überlassen darf und nie Gefahr läuft, mit den Entscheidungen desselben im Widerspruch zu stehen.
Seite 278 - Hamlet: Nun, seht Ihr, welch ein nichtswürdiges Ding Ihr aus mir macht? Ihr wollt auf mir spielen; Ihr wollt in das Herz meines Geheimnisses dringen, Ihr wollt mich von meiner tiefsten Note bis zum Gipfel meiner Stimme hinauf prüfen : Und in dem kleinen Instrument hier ist viel Musik, eine vortreffliche Stimme, dennoch könnt Ihr es nicht zum Sprechen bringen. Wetter! Denkt Ihr, daß ich leichter zu spielen bin als eine Flöte? Nennt mich was für ein Instrument Ihr wollt, Ihr könnt mich zwar...
Seite 47 - Que tous les citoyens sont admissibles aux places et emplois, sans autre distinction que celle des vertus et des talents...
Seite 285 - Ich trotze allen Vorbedeutungen: es waltet eine besondere Vorsehung über den Fall eines Sperlings. Geschieht es jetzt, so geschieht es nicht in Zukunft; geschieht es nicht in Zukunft, so geschieht es jetzt; geschieht es jetzt nicht, so geschieht es doch einmal in Zukunft. In Bereitschaft sein ist alles.
Seite 279 - Fluchen oder anderm Tun, das keine Spur des Heiles an sich hat: dann stoß ihn nieder, daß gen Himmel er die Fersen bäumen mag und seine Seele so schwarz und so verdammt sei wie die Hölle, wohin er fährt ! Die Mutter wartet mein : dies soll nur Frist den siechen Tagen sein.
Seite 245 - Der Geist, Den ich gesehen, kann ein Teufel sein; Der Teufel hat Gewalt, sich zu verkleiden In lockende Gestalt; ja, und vielleicht, Bei meiner Schwachheit und Melancholie, (Da er sehr mächtig ist bei solchen Geistern), Täuscht er mich zum Verderben: ich will Grund, Der sichrer ist. Das Schauspiel sei die Schlinge, In die den König sein Gewissen bringe
Seite 104 - die leute wollen für die tragik schuld dh. speciell eigne schuld des beiden und dann buße, das ist aber zu eng, zu juristisch, wir büßen im leben viel öfter für die schuld des allgemeinen, wovon wir ein teil sind, für die der menschheit, des Zeitalters, worin wir leben, des standes, in dem...
Seite 243 - Welch ein Meisterwerk ist der Mensch! Wie edel durch Vernunft! Wie unbegrenzt an Fähigkeiten! In Gestalt und Bewegung wie bedeutend und wunderwürdig! Im Handeln wie ähnlich einem Engel! Im Begreifen wie ähnlich einem Gott! Die Zierde der Welt! Das Vorbild der Lebendigen! Und doch, was ist mir diese Quintessenz von Staube?

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