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,,wesen."

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,,die christlichen Lehren nie gelesen; ihre eigenen Lehrer nicht verstanden; sondern in ihren löcher,,reichen und zerrissenen Opinionen viel mehr verMelanchthon aber in seinen im J. 1522. zuerst erschienenen locis theologicis widerlegt den Glauben, dafs die Tradition als Quelle göttlicher Be→ lehrungen über die Verehrung Gottes, betrachtet werde, erklärt sie für Gott mifsfällig und verlangt, dafs man in Glaubenssachen allein der Schrift folgen solle. *)

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Von der Zeit der Entstehung und öffentlichen Annahme unterscheidender Lehren des Katholicismus.

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Die Transsubstantiation, die Peter der Lombarde zuerst theoretisch vortrug, und Thomas von Aquino erweiterte, wurde in der Lateranensischen Kirchen

2) Cum traditiones loquuntur de rebus natura sua adiaphoris, tamen fiunt impiae et doctrinae daemoniorum propter errores, qui simul proponuntur ac defenduntur, videlicet, quod mereantur remissionem peccatorum, aut sint cultus Dei, i, e. opera, quibus Deus judicet se honore affici, aut quod episcopi habeant potestatem instituendi tales cultus. Hos errores taxari necesse est, et exempli causa adversandum est, ut ecclesia intelligat, non discedendum esse a verbo Dei, nec laxandos esse frenos humanae audaciae, ut fingant homines suo arbitrio opiniones et cultus. Loci praecipui theologici per Phil, Melanchthonem. Lips. 1559. p.768.

versammlung unter Papst Innocenz III. 1215; so wie auch die Ohrenbeichte gesetzlich festgesetzt. 1)Die Anbetung der Hostie, Adoration genannt, wurde von dem Papst Urban II. im Concil zu Clermont 1095. Canon 29 bestimmt. 2) - Das Versöhnungsopfer der Messe wurde, nachdem die Vorstellung desselben als eines Opfers und einer Wiederholung vom vierten Jahrhunderte an, durch Gregors des Grofsen Mefscanon im 7ten Jahrhunderte üblich, und durch die Lehre des Fegfeuers immer allgemeiner verbreitet worden war, von Innocenz III. auf der Synode im Lateran 1215 bestätiget. 3) - Die Communion unter einer Gestalt, wurde auf der Kirchenversammlung zu Costnitz 1415 festgesetzt und auf der zu Basel und Trient bestätiget. 4) Die Sündenvergebung durch Ablafs, die ihren Grund in dem falschen Begriffe der Bufse, als einer Genugthuung, so wie in den überverdienstlichen Werken, hat, und durch die willkührlichen und vertauschbaren Genugthuungen erweitert, durch den vollkommnen Ablafs für die Theilnehmer an den Kreutzzügen, und durch Alexander von Hales Theorie von einem Schatze guter Werke noch verstärkt worden war, wurde von dem Papst Clemens VI. im Jahr 1349 feyerlich be

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1) Schröckhs Kirchengeschichte 28, 127. 29, 42-162. Cramer zu Bossuet VII. 722. und oben Beylage IX, S. 330.

2) Cramer von der Anbetung des Sacraments zu Bossuet V. 1. S. 299. Schröckhs Kirchengesch, 28, 37.

3) G. Calixti De Pontificio Missae Sacrificio, Frankf. 1644. ej. Exercitatio de missis solitariis, Helmstad. 1647. Versuch einer Geschichte des Opfers im Abendmahl Götting. Bibliothek der neuesten theol. Literatur, 2. Bd. S. 159 u. 317. Spittlers Geschichte der

4) Harduin Concil. T. VIII. p. 381.

Kelchentziehung 1780, S. 51. Marheinecke, 1. 1. III. S. 506. —

stätiget.") Die Lehre vom Fegfeuer haben die Concilien zu Florenz (1439) und zu Trient (1545 — 1663) als Glaubensartikel bestätiget. 6) - Die Anrufung der Heiligen und die Vergebung der Sünden wegen Anrufung derselben und wegen ihres Verdienstes wurde von der Synode zu Trient festgesetzt und geboten. 7) Die öffentliche Annahme aller dieser besonderen und abweichenden Lehren fällt also in den späten Zeitraum vom 11ten bis 15ten Jahrhundert.

Beylage XIX.

(Zu Seite 98.)

Wiefern haben die Apokryphen in der englischen Kirche
Ansehen?

Zu dem sechsten Artikel. - S. oben Beylage III. S. 301. wird nach der gewöhnlichen Angabe der canonischen Bücher noch hinzugefügt:

5) Muratori De remissione peccatorum et indulgentiarum origine in Antiq.'Italiae medii aevi T. V. p. 709. Marheinecke 1. 1. III. 411. s. oben Beylage X. und XI. S. 331 und 335.

6) Concil. Trid. Sess. 25. Chemnitius examen Conc. Trid. III. P. 732. Marheinecke 1. 1. III. S. 495-505. und oben Beylage XI. S. 335. S. über alle diese Beschlüsse Walchs Entwurf seiner Historie der Kirchenversammlungen. Leipzig, 1759. S. 725. S. 817.

7) Sessio XXV. und Sess. XXII. c. 3. De miss. in honorem Sanctorum heifst es: Si quis dixerit, imposturam esse, missas celebrare in honorem Sanctorum, et pro illorum intercessione apud Deum obtinenda, sicut ecclesia intendit, anathema sit; can. 5. Marheinecke 1. 1. III. Cap. 11. S. 439

Alios autem libros, (ut ait Hieronymus) legit quidem ecclesia, ad exempla vitae et formandos mores; illos tamen ad dogmata confirmanda, non adhibet, ut sunt:

Tertius liber Esdrae,

Quartus

Liber Tobiae,

Judith,

Reliquum libri Hester,

Liber sapientiae,

Jesu, filii Sirach,

Baruch propheta,

Canticum trium puerorum,

Historia Susannae,

De Bel et Dracone,

Oratio Manasses,

Prior liber Machabaeorum,
Secundus

Novi Testamenti omnes libros, (ut vulgo recepti sunt), recipimus et habemus pro Canonicis.

Beylage

(Zu Seite 101.)

XX.

Ueber die griechische und lateinische Uebersetzung
der Bibel.

Durch tiefe und umfassende critische Untersuchungen über die Wichtigkeit, das Alter, und die Geschichte der griechischen Uebersetzung haben die Herren Eichhorn,) de Wette 2) und Bertholdt 3) sich grofse Verdienste erworben, aber auch über die lateinischen Uebersetzungen, namentlich die antehieronymianischen und die des Hieronymus selbst, haben ebenfalls Eich

1) Einleitung i. d. A. T. I. §. 161 etc.

2) Lehrbuch der historisch - kritischen Einleitung in die Bibel Alten und Neuen Testaments, v. de Wette, I. Th. §. 40 bis 52. 1817.

3) Hr. Dr. Bertholdts Einleitung in d. A. T. I. 524 etc.

horn, 4) Bertholdt, ") de Wette ) und der eben so gelehrte als verdienstvolle Herr Bischof Münter 7) viel Licht verbreitet.

Beylag e XXI.

(Zu Seite 148.)

Art. XX. De ecclesiae autoritate,

Habet ecclesia ritus, sive caeremonias statuendi jus, et in fidei controversiis, autoritatem, quamvis ecclesiae non licet quicquam instituere, quod verbo Dei scripto adversetur, nec unum scripturae locum sic exponere potest, ut alteri contradicat. Quare, licet ecclesia sit divinorum librorum testis et conservatrix, attamen, ut adversus eos nihil decernere, ita praeter illos, nihil credendum de necessitate salutis debet obtrudere. Ueber die ersteren Worte: Habet ecclesia autoritatem, welche vor der Königin Elisabeth, sich weder in Abdrücken, noch in den Manuscripten befanden, und deren Zusatz man dem Erzbischoff Laud zuschrieb, der sich aber gegen diese Beschuldigung hinreichend gerechtfertiget hat; s. Sagittarii introductio in Hist. Eccl. curante J. Andr. Schmidio, Jenae 1718. 4. Tom. II. p. 240.

4) Eichhorn 1, 1. §. 320. 5) 1. I.

6) De Wette 1. 1. §. 69.

7) Fragmenta versionis antiquae latinae antehieronymianae prophetarum Jeremiae, Ezechielis, Danielis et Hoseae e codice rescripto bibliothecae universitatis Wirceburgensis edidit `Dr. Frid, Münter Episc. Havniae 1819.

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