Luftmenschen: zur Geschichte einer MetapherVandenhoeck & Ruprecht, 2008 - 245 Seiten English summary: The concept and discourse regarding the Jewish Luftmensch around 1900 functions not only as a metaphor for what the 19th century bequeathed to the 20th in form of the Jewish Question, but also was also a critical comment on modernity as a whole, in which Jews were perceived and described as rootless. Berg's book analyses the cultural upspring, development and change of this metaphor giving examples from business, theology, philosophy, science and literature. German description: In der Alltagssprache verweist Luft auf das Unsichtbare, Unstete, Irreal-Phantastische. Historisch fand die Vorstellung vom Luftmenschen in einem uberraschend breiten, wenig erforschten Diskurs um 1900 Resonanz. Vor allem die Wahrnehmung judischer Existenz in der Moderne wurde derart bebildert. Dafur schien die diasporische Lebensrealitat der Juden ebenso zu sprechen wie die notorisch kritisierte soziale Verortung, bestimmte Berufsmuster oder andere als typisch judisch wahrgenommene Gemeinsamkeiten. Aber auch ganz allgemeine Phanomene der Zeit wie Migration und Verstadterung wurden mit der Metapher vom Luftmenschen kritisch von vermeintlich naturlicher Verwurzelung abgeruckt. Nicolas Bergs Geschichtsessay uber Entstehung und Bedeutungswandel der Metapher Luftmensch geht diesen Zusammenhangen von symbolischer Rede und essentialistisch interpretierter Realitat in ganz unterschiedlichen Kontexten nach. Anhand von Beispielen aus Theologie, Philosophie, Okonomie, Wissenschaft und Literatur wird deutlich, wie sich die Kennzeichnung judischer Existenz als Luftvolk von der Selbstironie ihrer Begriffsursprunge loste, immer starker in das Arsenal antisemitischer Polemik einwanderte und schliealich zu einer Begrundungsfigur der gegen Juden gerichteten Politik um Lebensraum werden konnte. |
Inhalt
Vorwort | 7 |
Text | 21 |
Debatten um Produktivität | 85 |
Urheberrecht | |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
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