1793 Jan. 29 6. Eigenhändiges Schreiben des Königs an das Auswärtige Departement. Frankfurt am Main 1793 Januar 29. R. 9. 27. 2. Urschrift, eingegangen am 3. Februar. Besitznahme von Danzig. Die Starosteien und die geistlichen Güter in der neuen polnischen Provinz. >> Il fera neçeffaire que le L. General de Bruneck 1) préne bientot poffefion de Dantzig pour prevenir toutes les mênées de l'Angleterre ainfi que Vous aurés foin que Bruneck puiffe bientot faire fon expedition ainfi que je len ai deja inftruit moi même >>A la prise de Poffefion en grande Pologne il faudra publier aux Staroftes que je leur laiffe leur Starostie a Vie et qu'elles ne retombent a mes Domaine qu'aprés leur mort; cela evitera toute plainte et criaillerie de leur part; Et quand aux biens Eclefiastiques il faudra les mettre sur le même pied come dans la Pruffe Occidentale, ou du moin fans leur faire paier les 50 pour cent come Taxe sur leur revenu, on pouroit leur Febr. 5 7. Immediat-Bericht der Etats-Minister Finckenstein, Schulenburg und Alvensleben. Berlin 1793 Februar 5. R. 9. 27. 2. Mundum. Empfiehlt, die Verwaltung Südpreussens von vorn herein auf einen dauerhaften Fuss zu bringen. Das gute Beispiel von Schlesien, das böse von Westpreussen. >> Nous présentons à V. M. l'hommage de nos respectueux remercîments de la bonté, avec laquelle Elle a daigné nous donner part des mesures, qu'Elle Se propose de prendre pour les arrangements de finance dans la province nouvellement acquise; mais ces objets n'étant pas du ressort du département, qui nous est confié, nous osons nous flatter, qu'Elle voudra bien munir de Ses ordres à cet égard le ministre, qui devra être chargé de l'administration de cette partie. Toutefois la confiance, dont Elle vient de nous honorer à ce sujet, nous enhardit à mettre trèshumblement sous Ses yeux une observation, que nous La supplions de vouloir attribuer uniquement au zèle le plus pur, qui nous anime pour son service. Il nous paraît de la plus haute importance, que l'organisation d'une province telle que la Prusse méridionale, privée jusqu'à présent d'une administration systématique et bien réglée, ait lieu d'abord avec le plus d'ordre et sur le pied le plus solide possible, afin de prévenir tous revirements et toutes corrections postérieures, sujettes aux plus grandes 1) General-Lieutenant Wilhelm Magnus v. Brünneck. difficultés et à des dépenses sans nombre. Nous osons attester sur ce point l'expérience de deux provinces de la monarchie prussienne. La Silésie devint de plus en plus florissante, en conservant la première organisation, qui lui avait été assignée après la prise de possession, et elle dut la perfection et la stabilité de cette organisation à la circonstance essentielle, que le ministre, auquel l'administration intérieure et des finances de cette province devait être confiée 1), fut chargé aussi de présider aux premiers arrangements, qui s'y rapportaient, surtout à la confection du cadastre. Après l'occupation de la Prusse occidentale on adopta pour cette dernière province le parti contraire, d'où résultèrent principalement les difficultés, que son administration intérieure occasionna dans les premiers temps. existe d'ailleurs pour la Prusse méridionale une raison de plus d'y mettre le plus tôt possible le régime intérieur sur un pied stable et à l'abri des changements et des innovations. Elle se trouve dans les dispositions au mécontentement et à la fermentation, qu'on est fondé à supposer à une partie de ses habitants, et qui exigent de toute nécessité d'être calmées ou réprimés d'après les principes fixes d'un gouvernement équitable et doux, mais en même temps ferme st vigoureux. Il n'échappera pas au reste aux hautes lumières de V. M., combien il importe encore, que pour les principaux objets de l'administration intérieure, tels que les biens ecclésiastiques, les droits et les impositions de la noblesse et autres, ces nouvelles acquisitions soient traitées sur un pied égal avec les provinces limitrophes de la Silésie et de la Prusse occidentale, afin de prévenir les réclamations de celles-ci et d'éviter tout préjudice, qui pourrait être porté à leurs intérêts par des arrangements trop avantageux à leur nouvelle voisine << . 1793 Febr. 5 8. Eigenhändiges Schreiben des Königs an das Auswärtige Departe- (Febr.) ment. Ohne Datum. R. 9. 27. 2. Urschrift, eingeheftet zwischen dem 5. und 6. Februar 1793. Einrichtung der neuen Provinz Südpreussen. >> Der Ministre v. Vofs 2) wird die neue Provintz zu seinem departement bekomen so bald Sie völlig in besitzt genomen, und wird dafür das Magdeburg- und Halberstätische dem Miniftre v. Heinitz abgeben; Der Miniftre Graf v. Hoim und der Ober Prefident von Schröter sollen mit dem Ministre v. Vols concuriren die neue acquifition auf dem Preufsischem fus zu setzen so wie ich es schon in meiner antwort am departement geschrieben 3) auch müssen Sie sorge tragen tüchtige subjecte zur neuen kamer und kamer deputation zu wählen erstere wird in Pofen, und die zweite in Torn etablirt; besonders mus eine gute wahl der kamer Directors getrofen werden da der jetzige Prefident v. Bugenhagen aus dem Clevi 1) Münchow. 2) Otto Karl Friedrich v. V. 3) S. unter dem 25. Januar. 1793 (Febr.) Febr. 11 schen Ober Prefident wirdt und er jetzt nicht quitiren kan so wird alles auf denen kamer Directori ankomen » finden sich zu denen kamer mit glieder gute subjects die der Polnischen sprach mächtig in Preufen oder Slefien so mus besonders auf ihnen reflectirt werden. »> Die Taxation der güter mus geschehn so bald der besitz genomen und es die jahres zeit erlaubt und wird man mir hiezu geschikte, ehrliche und sachkündlge Cameralisten vorschlagen, vor einigen Jahren seind in Gros Pohlen schon Cadastres eingeführt und werden solche vieleicht zur base dienen könen, doch werden sie wohl noch rectification gebrauchen >> Der Miniftre v. Dankelman wird die Regirung etabliren, und wird vermuthlich Posen auch der beste ort dazu seind, und ich verlasse mir auf den kentnisen dieses Ministres das er eine gute wahl der räthe trefen wird die sich keine Democratische träumereien werden einkomen lassen, erfordert die grösse der Provintz das die Regirung getheilet werde so könte dieses auch nach Torn statfinden, » Alle foulagements die man dem bauer machen kan, ohne doch seine leibeigenschaft aufzuheben müssen angewandt werden; »>Wegen denen Accife und Zol einrichtungen habe schon mit dem Miniftre von Struensée 2) masregelen genomen 9. Eigenhändige Instruction des Königs für den Etats-Minister Hoym. Frankfurt am Main 1793 Februar 11. R. 96. 242. A. Abschrift, geschrieben vom Geheimen Kämmerier Johann Friedrich Ritz. Einrichtung der neuen Provinz Südpreussen. >>Da anjetzo durch den unterschriebenen und ratificirten PartageTractat 3) Meine Acquisition in Pohlen gänzlich versichert ist, so habe Ihnen deshalb gleich davon benachrichtigen wollen, wie auch von denen Arrangements, so Ich in der neuen Provinz, die Südpreussen wird genannt werden, zu nehmen gedenke. Die neue Grenze wird von Zenstokow 4) über Rawa und Soldau gehen; bis im April aber soll auf Ansuchen des St.-Petersburger Hofes dieser Tractat noch verschwiegen bleiben, weswegen Ich Ihnen noch das strengste Geheimniss deshalb empfehlen muss, wie auch, nur alles sous mains in Bereitschaft zu halten, die nöthigen Arrangements betreffend. Der Ministre v. Voss wird die neue Provinz zu seinem Departement bekommen, sobald die Acquisition vor sich geht, und 1) Justiz-Minister von Schlesien; vgl. Band 5, 361. 2) Karl August v. Struensee. 12. 23. 3) Mit Russland, d. d. Januar 1793; bei Martens, Recueil des traités conclus par la Russie 2, 228. 4) Czenstochau. wird dafür das Magdeburg- und Halberstädtische dem Ministre v. Heinitz abtreten. Sie, Mein lieber Graf Hoym, und der Ober-Präsident v. Schrötter aus Preussen werden mit dem Ministre v. Voss concurriren, die neue Acquisition auf den preussischen Fuss zu setzen. Die Kammer gedenke in Posen zu etabliren und eine Kammer-Deputation zu Thorn. Da die Provinz gross und an 800 Quadratmeilen Land enthält, so werden wohl zwei Regierungen nöthig sein, eine in Posen, die andere in der Gegend von Siradz. Dem Ministre v. Danckelmann werde Ich den Auftrag geben, dieses zu reguliren, wie auch die Huldigung abzunehmen. Ich bin überzeugt, dass sich dieser Ministre eine gute Wahl der Räthe wird zu Herzen nehmen und solche, so nicht mit Demokratie angesteckt sind. Dem OberPräsident v. Buggenhagen aus Westphalen werde in Südpreussen zum OberPräsident ernennen; es ist nur schlimm, dass Ich ihn bei jetzigen Conjuncturen1) nicht wohl allda entbehren kann. So recommandire also, dass ja eine gute Wahl zuverlässiger Kammer-Directores getroffen wird, wie auch der andern Kammer-Mitglieder. Finden sich in denen schlesischen und preussischen Kammern gute Subjecte, die zugleich Pohlnisch können, so muss besonders auf diesen reflectirt werden, da alles dort stockpollnisch ist. Die Starostien werde aus Gerechtigkeitsliebe denen Proprietärs ad dies vitae lassen; nach den Tod des Besitzers fallen sie Meinen Domänen zu; es müssen aber gute Maassregeln getroffen werden, dass, so lange sie der Starost besitzt, er solche nicht durch seiner pohlnischen Wirthschaft ruinirt. Auch während dem Leben des Starosten geben die Starostien die nämlichen Abgaben als alle andern adeliche Güter in Westpreussen und Schlesien, à 28%. Die geistlichen Güter werden die nämlichen Abgaben wie in Westpreussen geben, à 50%. Die Taxation der Güter muss aufgenommen werden, sobald der Besitz genommen und es die Jahreszeit erlaubt, und wird man dazu geschickte, ehrliche und sachkundige Cameralisten Mir vorschlagen. Seit einigen Jahren sind in Gross-Pohlen Katasters aufgenommen, und werden vielleicht solche zur Base dienen können; doch werden sie noch Rectification gebrauchen. Es ist am besten, dass die Taxen anfangs gleich stark sein, um permanent zu bleiben. Schlesien giebt das Beispiel, dass der dortige florissante Zustand 2) hauptsächlich durch stete Befolgung der ersten Organisation bewirkt worden ist; die Abweichungen dieses Princips bei der Acquisition Westpreussens gaben 3) zu vielen Schwierigkeiten Anlass. Der jetzige demokratische Geist, so sich auch stark in Gross-Pohlen eingenistelt, macht solide Einrichtungen gleich im Anfang desto nöthiger. Auch muss gleich Anfangs eine Urbarien-Commission festgesetzt werden unter dem Ministre v. Danckelmann, und würde 1) Die Franzosen waren durch die Eroberung Belgiens dem Amtsbezirke von Buggenhagen, zu dem auch Geldern, Mörs und Kleve gehörten, nahe gekommen. 3) H.: gab.<< 2) Zustand« fehlt in der Hs. 1793 Febr. 11 1793 der Rath Steudner 1) aus Schlesien mit Nutzen gebraucht werden können. Febr. 11 Alle Soulagements, die man den Bauern erweisen kann, ohne ihre Unterthänigkeit aufzuheben, müssen angewandt werden. Wegen den Acciseund Zoll-Einrichtungen habe schon mit dem Ministre v. Struensee die nöthige Massregeln genommen. Anjetzt wird die Hauptsache sein, die Wahl der Subjecte für Kammer und Regierung in der Stille zu treffen, auf dass bei der Besitznehmung das Personal gleich gehörig fixirt sei. Es ist Mir lieb, Ihnen durch diesen Aufträgen einen neuen Beweis Meiner Confiance, Achtung und Freundschaft zu geben. Nach dieser Meiner eigenhändiger Instruction werde am Ministre v. Voss, Ober-Präsident v. Schrötter, die Ministres v. Danckelmann und Struensee auch sogleich schreiben, und Sie können nur gleich sich mit denen Herren hierüber in Correspondenz einlassen. »P. S. Posen wird wohl der bequemste Ort sein, wo Sie mit denen andern cooperirende Herren werden zusammenkommen. Das Auswärtige Departement ist avertirt, Ihnen zu benachrichtigen, sobald 2) Sie Ihre Reise antreten können.<< Zu dem wesentlich, theilweise wörtlich hiermit übereinstimmenden Cabinets-Befehle3) an den Etats-Minister Voss (Hauptquartier Frankfurt am Main 11. Februar) machte der König folgende Nachschrift: >> Es ist Mir lieb, Ihnen diesen neuen Beweis Meines Zutrauens zu geben. Ich bin sicher, dass Sie durch Ihre Thätigkeit in diesem wichtigen Geschäfte neue Beweise geben werden, dass Ich in Ihrer Person eine gute Wahl getroffen. Haben Sie Mir noch einige Anfragen zu thun oder nähere Bestimmung über ein oder andern Punkt, so müssen Sie Mir nur gleich deshalb schreiben. Bei der Dressirung der Catastri empfehle noch besonders die grösste Attention wegen oberwähnten Gründen. »Das Auswärtige Departement wird Ihnen avertiren, sobald Ihre Abreise, ohne auffallend zu scheinen, geschehen kann. Vermuthlich werden Sie alle, so zu denen Arrangements in der neuen Acquisition concurriren, in Posen zusammenkommen; es wird auch von Ihnen dependiren, vielleicht einige Tage eher nach Breslau abzugehen, um allda vorläufig mit denen Ministren v. Hoym und v. Danckelmann zu conferiren.<< 1) J. S. E. v. Steudener; wurde Präsident der Regierung zu Posen. 3) R. 7. C. 1. Abschrift. |