Zeitschrift für deutsche Wortforschung, Band 6

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W. de Gruyter, 1905
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 153 - Das Grenzenlose dort geschaut, So sähst du dort doch Well auf Welle kommen, Selbst wenn es dir vorm Untergange graut. Du sähst doch etwas! sähst wohl in der Grüne Gestillter Meere streichende Delphine, Sähst Wolken ziehen, Sonne, Mond und Sterne — Nichts wirst du sehn in ewig leerer Ferne, Den Schritt nicht hören, den du tust, Nichts Festes finden, wo du ruhst!
Seite 349 - I hate him, for he is a Christian. But more, for that, in low simplicity, He lends out money gratis, and brings down The rate of usance here with us in Venice. If I can catch him once upon the hip, I will feed fat the ancient grudge I bear him. He hates our sacred nation; and he rails, Even there where merchants most do congregate, On me, my bargains, and my well-won thrift, Which he calls interest.
Seite 125 - Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht: denn alles, was entsteht, Ist wert, daß es zugrunde geht; Drum besser wär's, daß nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, Mein eigentliches Element. FAUST: Du nennst dich einen Teil und stehst doch ganz vor mir? MEPHISTOPHELES: Bescheidne Wahrheit sprech ich dir.
Seite 179 - Das lebendige Interesse der Gebildeten für die deutsche Sprache und ihre Geschichte ist, wie man mit Genugthuung wahrnehmen kann, augenblicklich lebhafter denn je. Die Schrift Kluges, in welcher die wichtigsten, für die Bildung unserer neuhochdeutschen Schriftsprache massgebenden Momente gemeinverständlich besprochen werden, darf daher auf einen ausgedehnten dankbaren Leserkreis rechnen.
Seite 129 - Worauf aber alles ankommt, sei in kurzem gesagt. Der junge Dichter spreche nur aus, was lebt und fortwirkt, unter welcherlei Gestalt es auch sein möge; er beseitige streng allen Widergeist, alles Mißwollen, Mißreden, und was nur verneinen kann: denn dabei kommt nichts heraus.
Seite 179 - Urteile der Presse über die bisherigen Auflagen: „Es muss mit allem Nachdrucke betont werden, dass Kluges Schrift eine sehr lehrreiche und für den grösseren Leserkreis, für den sie bestimmt, hocherwünschte ist.
Seite 131 - Soviel wir wissen, hat Goethe niemals etwas erlebt, das ihn vollständig hingenommen hätte. Und wenn er aufs Leidenschaftlichste erregt scheint, es bleibt ihm stets die Kraft übrig, sich im Momente selbst zu kritisieren, Erlebnis und nachfolgende Reflexion muss bei ihm stets unterschieden werden.
Seite 125 - Was sich dem Nichts entgegenstellt, Das Etwas, diese plumpe Welt, So viel als ich schon unternommen, Ich wußte nicht, ihr beizukommen, Mit Wellen, Stürmen, Schütteln, Brand, Geruhig bleibt am Ende Meer und Land! Und dem verdammten Zeug, der Tier- und Menschenbrut, Dem ist nun gar nichts anzuhaben. Wie viele hab
Seite 179 - Nicht-Fachleute anzieht; er stösst nicht ab durch zu viele Citate, durch störende Anmerkungen und weitläufige Exkurse ; er greift geschickt die interessantesten Probleme heraus und behandelt sie mit leichter Feder, so dass auch der Laie gereizt wird, weiter zu lesen. Und sollte es nicht ein Verdienst sein, gerade die ebenso schwierigen als wichtigen und interessanten Fragen, die sich an die Geschichte der Ausbildung unseres schriftlichen Ausdruckes anknüpfen, in weitere Kreise zu tragen, insbesondere...
Seite 179 - zusammenfassen, was Fachleute vor und seit Jakob Grimm über ein paar sprachwissenschaftliche Probleme ermittelt haben." Diese Aufsätze aber fügen sich von selbst zu einem innerlich zusammenhängenden Ganzen, sodass wir hier in der That eine höchst anziehende Darstellung der Lebensgeschichte unseres Neuhochdeutsch von seinen Anfängen um die Wende des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts bis zur Begründung seiner Alleinherrschaft um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts vor uns haben ........

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