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kunft, der Tod hat nicht Macht über den Geist! Nur die Hülle kehret zum Staube zurück aus dem sie geworden, die Seele aber ringet sich empor zum ewigen Dasein in der Nähe des Herrn. Die Stunde der Auflösung nimmt dem Leibe alle Herrlichkeit, in ungetrübtem Glanze aber lässt sie die Herrlichkeit des Geistes aufstrahlen; und lassen wir auf Erden irdische Güter zurück, dort erwarten uns die Güter, die nie vergehen!

Wohl greift der Schmerz gewaltig ein in unsere Seele, wenn diejenigen, die uns theuer sind, durch den Tod von unsrer Seite genommen werden, und wenn wir scheiden müssen von denen, die unseres Lebens Stütze, die unseres Lebens Freude waren; aber die Thränen, die wir ihrem Gedächtnisse weihen, sind keineswegs eine Klage gegen Dein ewig weises und gerechtes Walten, sie sind vielmehr die treue Besiegelung unseres unverbrüchlichen Glaubens an Unsterblichkeit und Seligkeit; diese Thränen sind der sehnsuchtsvolle Gruss des Geistes an den Geist; das traute Liebeswort der Seele an die Seele; sie sind das innige Gebet aus des Herzens Tiefen emporgesendet zu Dir, Allvater, dass Du unseren theuren Verewigten, die nun in Deiner Nähe weilen, all die erhabenen Hoffnungen in Erfüllung gehen lassest, deren. Keim schon hienieden in unsrer Seele lebt, deren herrliche Frucht aber die Ewigkeit bietet.

In solch' heiliger Wehmuth, im tiefen Bewusstsein unseres irdischen Geschicks und unserer himmlischen Bestimmung, gedenken

wir in dieser feierlichen Stunde vor Dir unserer theuren Hingeschiedenen; mögest Du unsere Andacht ihnen und uns zum Segen werden lassen!

Und wenn uns selbst, o Gott, die Stunde des Scheidens naht, wenn der Tod die Bande zerreisst, mit denen wir an dieses Leben gefesselt sind, o, dann führe Du uns mit milder Hand über diese Grenzen zweier Welten, und lass uns in dem Bewusstsein eines gerechten Wandels, ohne Schmerz zurückblicken auf die Welt, die wir verlassen, und in der Gewissheit eines ewigen Lebens freudig eingehen in die Welt der Seligkeit, wohin Du uns rufst, ewiger Erbarmer! Amen.

Die Gemeinde in stiller Andacht.

(Für verstorbene Eltern.)

Ich gedenke Dein, o (mein geliebter Vater) (meine geliebte Mutter) in dieser feierlichen Stunde. Nimmer werde ich der Liebe, Sorgfalt und Treue vergessen, mit der Du mich geleitet, so lange Du auf Erden um mich gewesen bist; nimmer der vielen Wohlthaten, die Du mir erzeigt, der elterlichen Treue, die Du mir bewahrt hast bis an Deines Lebens Ende. Du gingst von mir und liessest mich zurück, aber die weisen Lehren, die Du mir gabst, sollen tief eingegraben bleiben in meinem Herzen. Durch reinen Lebenswandel will ich Dein Andenken ehren, so lange mich Gott hienieden lässt; durch frommes Gebet will ich Dein Seelenheil erflehen vom Ewigen. Das ist ja die einzige Liebesspende, die

Dein Kind von dieser Erde aus Dir hinüber reichen kann in die Ewigkeit. O, dass der Allgütige Deine Seele aufnehme in seinen väterlichen Schutz, in den Bund derer, die da ewig leben vor Gott und sich laben am Glanze der göttlichen Herrlichkeit. Und wenn Du niederschaust aus den Höhen der Unendlichkeit, auf mein Thun und auf meinen Wandel, dann möge Dein Wohlgefallen mir Kraft, Dein Segen mir Beistand sein für all mein Beginnen. Mein süsser Trost bleibt. die untrügliche Hoffnung, dass ich mit Dir (mein geliebter Vater), (meine geliebte Mutter), einstmal wieder vereint werde in der Welt des ewigen Daseins. Amen.

(Für verstorbene Kinder.)

Dein gedenke ich in dieser heiligen Stunde, (mein theurer Sohn), (meine theure Tochter). Zu früh hat Dich der Herr von meinem Herzen genommen, aber ich ehre seinen allheiligen Willen und lobe in Demuth seinen Namen. Nicht sollte meine Pflege und Sorgfalt Dich weiter führen durch's irdische Leben; meine (Vater-) (Mutter-) Liebe aber, sie begleitet Dich treulich im Leben der Ewigkeit, welches Dir nun geworden; noch bist Du mir ein theurer Besitz, mein treugeliebtes Kind bis zu meinem letzten Hauche! Wie müsste mein wundes Herz bluten über Deinen Verlust, wenn nicht der göttliche Trost mich beruhigte: Du wardst der Liebe irdischer Eltern entrückt, aber Du bist eingegangen zum himmlischen Vater, der da liebt, wie nimmer Menschen lieben

können. Auf Erden kann ich nichts mehr für Dich thun, als Dein Andenken lieben und für Dein Seelenheil beten, und das will ich aus der ganzen Fülle meines (väterlichen) (mütterlichen) Herzens. O! dass der Allgütige Deine Seele aufnehme in seinen väterlichen Schutz, in den Bund derer, die da ewig leben vor Gott und sich laben am Glanze der göttlichen Herrlichkeit. Mein süsser Trost bleibt die untrügliche Hoffnung, dass ich mit Dir, mein geliebtes Kind, einstmals wieder vereint werde in der Welt des ewigen Daseins. Amen.

(Für andere verstorbene Verwandte.)

Dein gedenke ich (mein geliebter Gatte), (meine geliebte Gattin), (mein geliebter Bruder), (meine geliebte Schwester), der (die) Du vor mir eingegangen bist zum ewigen Leben. Dein Gedächtniss wird unauslöschlich fortleben in meinem Gemüth, und fest in meinem Herzen trage ich die Erinnerung an Deine treue Liebe und an all Deine Güte. Meine Seele hängt noch heute an Dir, wie damals, als wir gemeinsam wandelten auf dieser Erde, und mit tiefer Wehmuth sende ich mein inniges Gebet für Dein Seelenheil zu Gott empor. O! dass der Allgütige Deine Seele aufnehme in seinen väterlichen Schutz, in den Bund derer, die da ewig leben vor Gott und sich laben am Glanze der göttlichen Herrlichkeit. Möge Dein unsterblicher Geist in Liebe auf mich niederschauen; und meiner Seele Trost bleibt die untrügliche Hoffnung, dass wir

einstmals wieder vereint werden in der Welt des ewigen Daseins. Amen.

Rabbiner.

אל מלא רחמים שוכן מרומים המציא מנוחה נכונה את נשמות כל הצדיקים וצדקניות שהלכו לעולמם ועמהם את (נשמת...) (נשמות....) בעל הרחמים יסתירם בסתר כנפיו לעולמים ויצרור בצרור החיים את נשמתם יי הוא נחלתם וינוחו על משכבותם בשלום :

אמן :

Herr des Erbarmens, der Du in den Höhen thronst, verleihe selige Ruhe allen Frommen und Tugendhaften, die zu Dir eingegangen sind; und mit ihnen lass theilhaft werden der Seeligkeit die Seelen ... ... Allerbarmer, schirme sie im Schatten Deiner Gnade, nimm sie auf in den Bund des ewigen Lebens. Du bist ihr Erbe; unendlich sei ihre Seligkeit.

Amen.

(Chor :)

Die wir hienieden herzlich lieben,
Sie bleiben eine Weile blos;
Doch haben wir sie ewig drüben,
Denn Ewigkeit ist unser Loos.

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