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drückend ruhen, fammetne Wiefen mit mannigfaltigem Blumenfchmelz, riefelnde Bäche, und breite flache Flüsse. Thürme und Mauerfpitzen fieht es, die hervorragen aus dem dicht umgebenden bufchigten Walde, wo vielleicht irgend eine Schöne ruht, der Cynofur *) der nachbarlichen Augen. Nahe daran raucht zwischen zwoen bejahrten Eichen eine niedrige Hütte, wo Corydon und Thyrfis zusammenfitzend ein Mittagsmahl genieffen, das von Kräutern und andern Landfrüchten die niedliche Hand der Phyllis bereitete, die darauf eilig die Hütte verlässt, um 'mit Teftylis Garben zu binden, oder, wenn eine frühere Jahreszeit fie leitet, um gebräuntes. Heu .in Haufen zu rechen.

Zuweileti werden mich mit ficherer Freude die auf Höhen liegende Dürfer einladen, wenn der Glockenklang und der Kirchweih Freudenton manches Mädchen and manchen Knaben zum Tanz rufen im fcheckigten Schatten; und Jung und Alt an einem schönen fonnigten Feyertage heraus kommen, um fich zu ergüzen bis zum Abend des lange zaudernden Tages; wo dann beim gewürzten nufsbraunen Bier die Gefchichten fo mancher Sage erzählt werden: wie die Hexe Mab die Kuchen ifst, wie jene gezwickt und diefe gezupft

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*) Cynofur, ein hellfchimmernder Stern.

Tells how the drudging Goblin fwet,

To earn his cream - bowl duly fet,
When in one night, ere glimpse of morn
His thadowy flail hath thresh'd the corn,
That ten day-labourers could not end;
Then lies him down the lubber fiend,

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And ftretch'd out all the chimney's length,

Bafks at the fire his hairy ftrength,

And crop - full out of doors he flings,

Ere the first cock his mattin rings.

Thus done the tales, to bed they creep,
By whispering winds foon lull'd afleep.
Towred cities pleafe us then

And the bufy hum of men,

Where throngs of knights and barons bold
In weeds of peace high triumphs hold,
With ftore of ladies, whofe bright eyes

Rain influence, and judge the prize

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Of wit or arms, whil both contend

To win her grace, whom all commend.

There let Hymen oft appear

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In faffron robe, with taper clear,

And pomp, and feaft, and revelry,
With mafk, and antique pageantry,
Such fights as youthful poets dream
On fummer eves by haunted ftream.
Then to the well- trod ftage anon,
If Johnfon's learned fock be on,
Or fweeteft Shakefpear, fancy's child,
Warble his native wood - notes wild.

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ward, wie dieser vom Irrwisch geleitet wurde und jener den starken Goblin gefehn, wie er fchwizend um feinen täglichen Hafen Milch zu verdienen, alle Nacht vor Anbruch des Tages, feinen fchattigten Flegel hat mehr Korn drefchen fehn, als zehn Taglöhner zu Stande zu bringen vermögen; und wie dann das plumpe Ge fchöpf fich hinwirft, und der Länge nach am Heerd ausgeftreckt, feine harigte Stärke am Feuer brät, bis er beim frühen Hahnenfchrei feinen vollen Wanft zum Thor hinaus ftürzt. *) Bis dann die Erzählungen ein Ende haben, jeder zu Bette fchleicht, und die fäufelnde Winde zum Schlaf einlullen. Dann gefällt mir die bethürmte Stadt, und das gefchäftige Gefumfe der Men→ schen, wo gedrängte Verfammlungen kühner Edeln und Baronen in Friedensgewändern, den hohen Triumph halten mit einer Menge von Damen, deren ftrahlende Augen Muth einflöfen und zufprechen den Preis des Witzes und der Waffen, während dafs zwei ringen um die Gunft derjenigen zu gewinnen, um welche alle buhlen, Oft erfcheine dann, Hymen, in Saffranfarbe gekleidet mit helleuchtender Fackel, und Pracht und Feftlichkeit und Freudentaumel, und Maskerade und Aufzug alter Sitte: folche Darstellungen, wie heitre *) Englisches Volksmährchen,

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And ever against eating cares,

Lap me in foft Lydian airs,
Married to immortal verfe,

Such as the meeting foul may pierce

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In notes, with many a winding bout
Of linked fweetnefs long drawn out,

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With wanton heed, and giddy cunning,

The melting voice through mazes running,
Untwisting all the chains that ty

The hidden foul of harmony;

That Orpheus, felf may heave his head

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From golden flumbers on a bed

Of heap'd Elyfian flowers, and hear

Such ftrains as would have won the ear
Of Pluto, to have quite fet free

His half- regain'd Eurydice.

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These delights if thou canft give,

Mirth, with thee I mean to live.

Dichter träumen an einem Sommerabend nahe bei einem von Geiftern befuchten Strohme. Gleich darauf gehe ich zur wohl betretnen Schaubühne, wo man anzieht Johnfons gelehrten Cothurn, oder der holde Shakefpear, das Kind der Phantafie, wirbelt feinen eigenthümlichen wilden Gefang.

Und auf immer verbergen mich dann für nagendem Kummer fanfte lydische Töne, verknüpft mit unsterblichen Verfen, welche die fchmelzende Seele durchdringen, in Noten gezogen durch manche Verwiklungen des verbundenen Gefangs, die mit ungezwungener Sorgfamkeit und mit verfchmizter Unbefonnenheit die schmelzende Stimme durch Labyrinthe feiten, auflöfend alle die Ketten, welche die Seele der Harmonie binden; dafs Orpheus felbft aufhebe fein Haupt vom goldnen Schlummer auf dem gehäuften elyfifchen Blumenbette, und höre folche Töne, mit welchen felbft Pluto's Ohr hätte können gewonnen werden, ganz frei zu laffen, die nur halb wieder erlangte Eurydice.

Kannft du, o Freude, mir folche Ergötzungen geben, dann will ich mit dir mein Leben zubringen.

B

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