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Liv-, Esth- und Curländisches

Urkundenbuch

nebst

Regesten.

Herausgegeben

von

Dr. Friedrich Georg von Bunge,

Kaiserlich-Russischem Staatsrath und Ritter des St. Annen-Ordens 2. Cl., rechtsgelehrtem Bürgermeister und Syndicus der
Stadt Reval, Präsidenten des Stadtconsistoriums daselbst, Ehrenmitgliede der Kaiserlichen öffentlichen Bibliothek zu St.
Petersburg, ordentlichem Mitgliede der Curländischen Gesellschaft für Litteratur und Kunst in Mitau, der Gesellschaft für
Geschichte und Alterthumskunde der Ostseeprovinzen in Riga, der gelehrten Esthuischen Gesellschaft in Dorpat, der Esth-
ländischen litterärischen Gesellschaft in Reval, der Gesellschaft für Nordische Alterthümer in Kopenhagen, des Thüringisch-
Sächsischen Vereins für vaterländische Alterthümer in Halle, correspondirendem Mitgliede der Schleswig-Holstein-
Lauenburgischen Gesellschaft für vaterländische Geschichte in Kiel und des Vereins für Lübeckische
Geschichte in Lübeck.

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Der Druck dieser Schrift wird unter der Bedingung gestattet, dass nach Beendigung desselben der Abgetheilten Censur in Dorpat die vorschrftmässige Anzahl von Exemplaren vorgestellt werde.

Dorpat, den 20. October 1853.

(Nr. 147.)

(L. S.)

Abgetheilter Censor de la Croix.

Vorrede.

Den Plan zur Herausgabe einer vollständigen Sammlung Liv-, Esth- und Curländischer

ausser meh

Urkunden habe ich seit etwa einem Vierteljahrhundert vorbereitet. Bereits im J. 1828 begann ich zu diesem Zweck die Anfertigung eines Urkundenregisters, in welches ich zunächst die von dem fleissigen Sammler F. C. Gadebusch in den beiden ersten Bänden seiner Livländischen Jahrbücher citirten Urkunden in chronologischer Ordnung eintrug, und welches ich seitdem unablässig bei der Durchforschung von gedruckten und handschriftlichen Sammelwerken, so wie von Archiven, ergänzte. Gleichzeitig mit der Anfertigung des Registers begann ich die Sammlung von Abschriften ungedruckter Urkunden, zuerst aus der mir auf längere Zeit aus der Rigischen Stadtbibliothek zur Benutzung überlassenen Sylloge diplomatum von J. C. Brotze, welche bekanntlich die meisten Urkunden des Rigischen Rathsarchivs und viele aus dem Königsberger Ordensarchiv und aus Th. Hiärn's Collectaneen in sich aufgenommen. Seitdem blieb keine Gelegenheit unbenutzt, aus handschriftlichen Sammlungen und von Originalien Copieen anzufertigen. So war meine kleine Sammlung bisher ungedruckter Urkunden auf etwa 400 Nummern angewachsen, als ich im J. 1843 aus Dorpat, meinem bisherigen Wohnsitz, nach Reval übersiedelte, dieser für den Sammler unserer vaterländischen Urkunden unstreitig wichtigsten Stadt der Ostseeprovinzen. Hier eröffneten sich mir nach einander reren kleineren drei grosse Archive, unbedingt die bedeutendsten unserer Provinzen: 1) das alte Archiv der Esthländischen Ritterschaft, gerade damals durch den derzeitigen Ritterschaftssecretären (gegenwärtigen Oberbeamten der zweiten Abtheilung der Allerhöchst Eigenen Kaiserlichen Canzlei, Hrf. wirkl. Staatsrath G. v. Brevern, neu geordnet; wozu auch der aus dem Königsberger geheimen Ordensarchiv in beglaubigten Abschriften gehobene Urkundenschatz gehört; 2) das überaus reiche alte Archiv des Revaler Rathes, dessen Ordnung ein Paar Jahre lang meine Freistunden in Anspruch nahm, und 3) das zu der v. TollKuckers'schen Familienstiftung gehörige Archiv von Privaturkunden. Zu allen dreien wurde mir von den resp. Vorständen mit seltener, nicht genug anzuerkennender Loyalität der unbeschränkteste Zutritt gewährt. Durch die Eröffnung so reicher Quellen konnte mein Plan allmälig reifen, zumal auch die an andern Orten befindlichen Materialien durch die Willfährigkeit der resp. Vorstände und die zuvorkommende Gefälligkeit von Berufsfreunden zugänglich wurden. So wurde mir aus dem Livländischen Ritterschaftsarchiv der erste Band von Th. Hiärn's Collectaneen auf längere Zeit zur Benutzung nach Reval zugestellt; so erhielt ich die Erlaubniss, von den in der Kaiserlichen öffentlichen Bibliothek zu St. Petersburg und beim Dirigirenden Senat in der sog. Litthauischen Metrika asservirten Originalurkunden (aus dem ehemaligen erzbischöflichen Rigischen Archiv) Abschriften nehmen zu lassen; Nachforschungen in Archiven und Bibliotheken, Abschriften und Excerpte aus denselben, besorgten mit der uneigennützigsten Gefälligkeit Hr. Geheimer Archivrath J. Voigt in Königsberg, Hr. Akademiker A. Schiefner in St. Petersburg, Hr. Candidat C. Schirren in Riga. Vor

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