Kritische geschichte des urchristenthums, Band 1

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E. Schweizerbart, 1831
 

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Beliebte Passagen

Seite 360 - Wie alles sich zum Ganzen webt, Eins in dem andern wirkt und lebt! Wie Himmelskräfte auf und nieder steigen Und sich die goldnen Eimer reichen! Mit segenduftenden Schwingen Vom Himmel durch die Erde dringen, Harmonisch all das All durchklingen!
Seite 370 - Gott zu dienen," aber auch der Himmel tönet Lobgesänge durch die melodische Harmonie der Bewegung seiner leuchtenden Körper. Vermöchte ein Sterblicher diese Musik zu hören, so würde eine unaussprechliche Sehnsucht ihn ergreifen, und nicht mehr von irdischer Speise würde er leben wollen, sondern von jenen himmlischen Melodien. Mit diesen Tönen, sagt man, habe Moses in jenen 40 Tagen sein Leben gefristet, wo er kein Brod aß, und kein Wasser trank. Diese Himmelslyra scheint zu keinem andern...
Seite 104 - Erkenntniß des verborgenen, und auf Beobachtung des offenen Sinnes. Nun aber leben sie ganz für sich, als wären sie in einer Wüste, oder...
Seite 105 - Dcßgleichen wenn die Beschneidung eigentlich Entfernung von jeglicher Leidenschaft und Wollust, und von gottlosen Gedanken bedeutet, so dürfen wir deßhalb den anbefohlenen Gebrauch nicht hintansetzen. Denn wenn wir nur den höhern Sinn festhalten wollten, da müßten wir ja auch der Heiligung im Tempel und tausend andern nothwendigen Feierlichkeiten entsagen.
Seite 222 - Ebcnbilde nicht vom Brode allein lebt, sondern von jeglichem Worte, das aus dem Munde Gottes kommt, dh, daß er sowohl durch den ganzen Logos genährt wird, als auch durch einen Theil von ihm.
Seite 460 - Denn nur dann kann der Geist in uns Diener Gottes werden, wenn erstens der Mensch ganz in Seele aufgelöst wird, dadurch, daß der verbrüderte leib samt seinen Vegierden weichen muß: zweitens, wenn die Seele ihr Nächstes, nämlich den unvernünftigen Teil (?« «<1u/ur^5 !l"x»/5 /u^?"?)
Seite 105 - Wüste, oder körperlose Seelen; sie wissen nichts von der Stadt, von dem Dorfe, nichts von ihrem Hause, nichts von dem Verkehre mit andern Menschen, und wollen alle Ansichten der Menge überflügeln und die nackte Wahrheit erhaschen, da doch die heilige Schrift sie auffordert, für den guten Nuf Sorge zu tragen, und Nichts an den Gesetzen abzuändern, welche von außerordentlichen und gottbegeisterten Männern gegeben worden sind. Denn wenn auch unter der Feier des Sabbats der tiefere Sinn verborgen...
Seite 221 - Die Seelen fragen sich, was der logos sei, nachdem sie seine Wirkung bereits erfahren haben. Vft geht es auch in andern Dingen so, oft wissen wir nicht, woher der Geschmack kommt, der unsere Zunge mit Süßigkeit erfüllt, oft kennen wir den Geruch nicht, der uns ergötzt. Dasselbe widerfährt nun auch der Seele; eine hohe Freude wird ihr zu Teil, aber sie weiß nicht, woher sie kommt. Diesen Aufschluß giebt ihr der heilige Prophet Moses: «Dies ist das Vrot...
Seite 105 - ... verborgen ist, daß Gott allein Thätigkeit, der Kreatur dagegen Leiden zukomme, so dürfen wir deßhalb keineswegs die betreffenden Vorschriften über seine Heilighaltung verletzen, wir dürfen also am Sabbate kein Feuer anmachen, die Erde nicht bebauen, oder Lasten tragen, anklagen, richten, anvcrtrautes Gut zurückfordern, Schulden eintreiben, oder Dinge anderer Art thun, die an Werktagen wohl erlaubt sind. Und wenn jedes Fest eigentlich nur ein Sinnbild der Seelenfreude und der Dankbarkeit...
Seite 222 - Wesen; denn der göttliche logos ist über der ganzen Welt und allgemeiner als alle Kreaturen. Diesen logos kannten die Väter nicht, dh nicht die wahren Väter, sondern nur die Alten an...

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