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adam kâram gâthvâm avâçtâyam; Pârçamcâ Mâdamcâ utâ aniyâ dahyâva, yathâ paruvamciy avathâ; adam tyâ parâbartam patiyâbaram; vashnâ Auramazdâha ima adam akunavam.

,,Ich befestigte das Reich auf seiner Grundlage, sowohl Persien und Medien, als die übrigen Länder, so wie es früher war; ich nahm wieder zurück was geraubt war; mit Gottes Willen that ich dies". Die Satztheilung weicht ein wenig von der Spiegelschen Auffassung ab, die eine scheinbare Stütze hat in den Worten ,,yathâ paruvamciy, avathâ adam akunavam" in 63. Dort aber ist es dem Sinn angemessen, hier nicht. Denn die Herstellung der Ordnung, wie sie früher war, geht wohl, weil die Ordnung früher schon bestanden hatte; das Zurücknehmen des Geraubten, wie es früher war, geht nicht an, weil das Zurücknehmen jetzt zum ersten Mal geschieht. Weiter ist patiyâ bar-Skr. pratyâhar; im älteren Skr. ist noch in manchen Fällen bhar geblieben, wo das klassische har hat; dies har ist speciell Indisch, die verwandten Sprachen haben dafür immer bar, qo, fer; das Bactr. hat apabar, âbar, upabar, wo klassisches Skr. wenigstens apahar, âhar, upahar sagt. Weiter sagt Darius:

adam hamatakhshaiy yâtâ vitham tyâm amâkham gathvâ avâçtâyam, yathâ paruvamciy avathâ; adam hamatakhshaiy vashnâ Auramazdâha, yatha Gaumâta hya Magush vitham tyâm amâkham naiy parâbara.

,,Ich wirkte, bis sich unser Volk auf die Grundlage stellte, wie es früher war; ich bewirkte mit Gottes Willen, dass Gaumâta der Mager unser Volk nicht ins Verderben führte".

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Hier ist nur zu bemerken, dass parâbar ,,hinwegraffen" den Nebenbegriff des ins Verderben Führens hat; vgl. Lat. per-do. Auch im Deutschen kann „,weg" den Begriff des verloren seins" in sich schliessen; z. B. „,er ist weg", s. v. a. „er ist verloren"; nun vitham parâ bar ist ,,das Volk dahin bringen, dass es weg, d. i. verloren ist". Ich transcribire hamatakhshaiy, weil mir nicht bekannt ist, dass solche sogenannte Weiterbildungen 1) wie bhaksha-ti, vaksha-ti, au§e-i, texe zur 2ten Klasse gehören können.

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1) Nach meiner Ansicht ist bhaksha nicht mehr und nicht mehr Weiterbildung als jaya-ti. Alle Verba, mit Ausnahme derjenigen der 2ten und 3ten und einiger wenigen, welche die indischen Grammatiker unter die 1te Klasse bringen, wie sth â, sind Nomina; jaya=jaya, ist Nomen in ripunjaya, und wird zum Verbum, wenn an jaya hinzutritt ein pronominales Wort; z. B. in jayat ist der Exponent der 3ten ps. sg. t erhalten; fügt man hinzu den Exponenten des Praesens, so erhält man ja ya+t+i. Die Verba der 10. Kl. sind sogar Casusformen, und zwar Locative wie corayati, d. i.,,er tritt auf als Dieb, en voleur"; oder Dative, wie jalâyate,,es wird zu Wasser", Bhaksha ist Nomen, und jaya ist Nomen, und das ist auch karu, karo und ta nu, u. s. w.; nur mit andern Suffixen. Dies nur um zu erklären, weshalb gesagt,,sogenannte Weiterbildungen".

Weit schwieriger als der abgehandelte Paragraph ist § XVIII, denn da haben wir nicht nur mit anağ leyóueva, sondern auch mit Verstümmelungen zu kämpfen. Der Anfang ist einfach genug: ,,Es machte König Darius kund: darauf zog ich nach Babylon gegen jenen Naditabira, der sich Nabukudracara nannte". Darauf folgt Z. 85, fg.:

kâra hya Nadita birahyâ Tigrâm adâraya; avadâ aishtatâ utâ abish nâviyâ âha.

Hier machen nur die Worte abish nâviy â Schwierigkeit. Nâviyâ kann ein ganz regelmässiger Locativ von nâu „Schiff“ sein (nicht von nâvi, wie Spiegel annimmt; hierüber später); a bish könnte Nebenform von abi sein. Allein abi heisst nicht „in“ oder „zu“, und es ist nicht eben wahrscheinlich, dass man ,,auf Schiffen“ mit dem Singular ausdrückte. Eher möchte ich nâviyâ für eine Bildung aus nâu halten, etwa ,,Flotte, Flottille", und a bish als Adverbium,, nahe, bei" fassen (vgl. άuqis). Der Satz wäre zu übersetzen: „das Kriegsvolk des Naditabira beherrschte den Tigris; da hat es sich postirt, und dabei war auch eine Flottille". Sprachlich wäre freilich zu rechtfertigen: „,und dabei war es zu Schiff". Dies letztere wäre sprachlich möglich, aber passt nicht zur folgenden Beschreibung der Manoeuver; ein Wort „,theilweise" wäre nothwendig. Denn schon von vorn herein muss man vermuthen, dass die Hauptmacht des Naditabira am hintern westlichen Ufer des Tigris aufgestellt war, da Darius von der Ostseite heranzog. Es konnte nur ein Theil der Truppen auf Schiffen sein, und diese müssen beauftragt gewesen sein dem Darius so lange wie möglich den Uebergang über den Fluss zu bestreiten. Wenn sie zurückweichen müssten, so zögen sie sich nach dem anderen Ufer zurück, um da mit der Hauptarmee verbunden das persische Heer, das noch immer über den Fluss zu setzen hatte, abzuwarten. Diese Vermuthung wird zur Sicherheit erhoben durch die folgende Erzählung des Herganges des Gefechtes. Die Hauptmomente, wie Darius sie uns erzählt, sind: Angriff der Perser auf den Feind am östlichen Ufer oder auf der Flottille; Bezwingung dieser Abtheilung der babylonischen Heeresmacht; Uebergang der Perser über den Fluss; Treffen mit der Hauptarmee am westlichen Ufer; Flucht dieser Armee. Das erste, was Darius zu thun hatte, war also denjenigen Theil der Babylonier, welcher ihn auf Schiffen am östlichen Ufer abwartete, zu bezwingen oder wenigstens zu vertreiben, den Uebergang zu forciren. Dies wird in diesen Worten ausgedrückt: paçava adam kâram makâuvâ avâkanam; aniyam dashabârim akunavam; aniyahyâ ashma... ânayam; Auramazdâmaiy upaçtâm abara, vashnâ Auramazdaha Tigrâm viyatarayâma.

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In der Hoffnung, dass der babylonische Text einmal Hülfe schaffen wird, ist Rathen hier erlaubt. In makâu vâ fehlt nur éin Buchstabe; ergänzen wir amakâu vâ, so haben wir, soviel ist

sicher, einen Loc. pl. fem. von amakâ. Dies sieht aus wie ein Deminutiv eines hypothetischen amâ, verwandt mit Skr. amatra, Gr. άuis. Ein Wort für Topf, Gefäss, wird öfter verwendet um ein Schiff zu bezeichnen; so im Skr. y â na pâtram, im Franz. vaisseau, Engl. vessel. Ja, das Gr. άuís, Nachttopf, heisst an ein paar Stellen des Aeschylus gradezu „Nachen, Schiff". Da die Bedeutung hier passt, dürfen wir, bis wir eines Bessern belehrt werden, uns mit amakâ behelfen. Weiter, da kan ,,werfen" heissen kann, so ist avâkanam ,,hinabwerfen, von einer höhern Stelle (dem Lande) nach einer niedrigeren (dem Fluss) werfen". Nehmen wir dies an, so ist zu übersetzen: ,,darauf warf ich Kriegsvolk auf die Schiffe", so dass der Locativ hier stünde, wie im Skr., um eine Bewegung irgendwohin anzudeuten. Möglich wäre es auch zu übersetzen: „darauf verschlug" oder „,vertrieb ich das feindliche Fussvolk auf den Booten". Wie dem auch sei, die Perser, handgemein geworden, siegten ob; deshalb sagt Darius: aniyam dashabârim akunavam „ich zwang den Feind zur Uebergabe". Dashabâri ist deutlich genug,,die rechte Hand emporhebend"; in dieser Stellung werden auf den Basreliefs die Besiegten und um Gnade Flehenden abgebildet. Die Ergänzung von ashma wird ohne Hülfe des babylonischen Textes wohl kaum gelingen; es kann ash Bactr. ash,,sehr“ darin erhalten sein; das zweite Glied könnte den Begriff ,,viel" oder „gross" ausdrücken. Jedenfalls ist â nayam ,,ich nahm, ich bemeisterte". Es könnte also dagestanden haben,, ich machte sehr viele des Feindes gefangen", wiewohl man eher erwarten würde ,,ich nahm die Schiffe des Feindes". Die folgenden Worte sind klar: Auramazda brachte mir Beistand; mit dem Willen Auramazda's setzten wir über den Tigris. Dort (d. h. am westlichen Ufer, wo das Landesheer, die Hauptmacht den Feind jetzt abwartete) schlug ich dann das Heer des Naditabira gewaltig". Das paçâva in Z. 88 braucht nicht getilgt zu werden, wiewohl der Sinn auch ohne dies klar genug ist.

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Hiermit ist offen

Im folgenden Abschnitt erzählt Darius, was er nach der Schlacht that, ehe er vor Babylon angekommen war. Der Sinn des Ganzen ist so einfach und deutlich, dass wir mit einem ziemlich hohen Grade von Wahrscheinlichkeit die Lücke auszufüllen vermögen. Der Text, wie er uns bewahrt ist, hat: „pa çâ va adam Bâbirum ashiyavam. Athiy (?) Bâbirum yathâ ayam, Zazâna nâma vardanam" u. s. w. bar gemeint: „Darauf marschirte ich nach Babylon. Ehe ich vor Babylon angelangt war (hatte ich bei Zazâna noch eine Schlacht gegen Naditabira zu bestehen)". Das unsichere athiy kann an dem Sinn nicht viel ändern; es muss wahrscheinlich nahe bei" oder dergl. bedeuten. Erhalten ist yathâ „als"; um hieran die Bed. „,eher" zu geben, haben wir die Negation hinzuzufügen; also yatha naiy Skr. yâ van na. Die Anzahl mangelnder Buchstaben ist sieben; ergänzt haben wir schon fünf, nämlich: na, i, y,

=

und zwei Trenner. Weiter zu ergänzen bleiben die zwei Buchstaben u und pa. Dies ergiebt: athiy (?) Bâbirum yathâ naiy up-âyam, d. h. als ich noch nicht (oder: ehe ich) vor Babylon angelangt war". Mit Sicherheit lässt sich am Ende der Inschrift eine Lücke ergänzen. Es steht:

vashna Auramazdâha kâram syam Nadita birahyâ adam azhanam vaçaiy; aniyâ —h➖➖a; âpishim parâbara.

Die Form a piyâ ist so zu schreiben, und nicht â piyâ, wie Spiegel thut; denn es ist ein Locativ, und darin hat ap schwache Form, also ap. Was die Locativendung betrifft, so ist diese wohl bekannt, und im Altpers. eben die gewöhnliche. Im Altp. ist der Loc. plur. u vâ, im Bactrischen findet man ebenso häufig hva (=hvâ) als hu. Eigentlich ist es im Vedisch-Indischen gerade so; der Locativ von dama ist dame oder dama (y) â; pl. dameshu oder dameshv-â; nur ist es üblich a vom vorhergehenden zu trennen. Im Griechischen wird statt Postpos. á ein ziemlich gleichbedeutendes v oder verwendet, was immer mit dem vorhergehenden verbunden, z. B. inлoioFiv. Genug apiyâ oder api ist der ganz regelmässige Locativ von áp, gerade wie im Bactr. a ipya (eig. geschrieben aipiia) von áp, Nomin. âfsh. So sollte auch nâviyâ ein ganz einfacher Locativ von nâu heissen, und nicht von nâvi. In einzelnen Casus ist allerdings das , welches im Latein auch im Nomin. navis, tenuis u. s. w., z. B. im Bactr. tanuyâ enthalten, aber wenn dies im Locativ gebraucht wäre, könnte der Locativ nicht a piyâ lauten; mit andern Worten, man muss nicht das der Locativendung mit dem eines Wortstammes verwechseln. Das im Nominativ â pishim ist zu erklären als in vithibish. Im lückenhaften Wort fehlen drei Buchstaben, diese sind a, ya und t, das Wort ist âhyatâ, 3 sg. Imperf. Pass. ah „werfen“. Die Uebersetzung bleibt, wie sie Spiegel hat.

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Zur muhammedanischen Münzkunde.

Von

Dr. E. von Bergmann.

Mit einer lithogr. Tafel.

Albrecht Krafft, der zu früh verstorbene Scriptor der k. k. Hofbibliothek, hat in einer Reihe von Aufsätzen, die in den Wiener Jahrbüchern der Literatur erschienen, einen Theil des reichen Schatzes von muhammedanischen Münzen des k. k. Münz-Cabinetes veröffentlicht. Im Folgenden werde ich eine weitere Anzahl unedirter und seltener Stücke dieser Sammlung beschreiben, die in numismatischer und historischer Beziehung von Interesse sind.

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بسم الله ضرب هـذا الفلس بالموصل سنة خمس : Umschrift

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nedirts die ما امر به جعفر بن امیر المومنین اک : Umschrift

Tafel Nr. 1.

2.

بسم الله

لا اله الا .E. Avers

الله وحده

لا شريك له

هذا الفلس بالموصل سنة خمس وأربعين ومية : Umschrift ضرب

Revers wie Nr. 1.

مما أمر به هشام بن عمر وعامل الامير جعفر بن أمير المومنين : Umschrift .unedirt اصلحه الله

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