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,,Beltihan, Tochter Ithpani's, das Weib Ma'nai's, Sohnes Waha

balath" 1).

No. XII ist von mir ganz richtig gelesen, bis auf den ersten Namen, der in de Vogüé's Copie (no. 51) 88 lautet.

No. XIII ist Z. 2 in der Copic bei de Vogüé (no. 76) zu lesen: d. h. nach diesem Gelehrten „,Tsaïda fils de Baraq“. Jedenfalls ist Merx' Vermuthung, Z. 1 bedeute „Knecht“, zu verwerfen; denn an andern Orten der Votivtafel kommt an der betreffenden Stelle auch 17 vor, wenn von mehreren Gelobenden die Rede ist. Ob unsere Annahme: p habe die Bedeutung von ,,Söller“, zu verwerfen sei, müssen wir noch in Erwägung ziehen; sie wäre es, wenn sich die Meinung de Vogue's bestätigen sollte, unsere Inschrift sei christlichen Ursprungs. Doch sind die Gründe dafür noch nicht überzeugend. Ein Hauptargument sieht de Vogüé in den zwei Kreuzen zu beiden Seiten der letzten Zeile.

Bei den Inschriften XIV, XV und XVII hat Herr Merx nichts zu erinnern gefunden. Zur erstgenannten sei nur zu bemerken ge、 stattet, dass Herr de V. diese ebenfalls in sein Werk nach einer neuen Copie von Waddington aufgenommen hat, s. das. no. 21. Er erkennt jetzt in den Namen der Grabschrift Verwandte der Königin Zenobia und ihres Gemahls, was sehr gründlich S. 23 fg. erörtert wird. Die Copie von Waddington zeigt ganz deutlich den von uns

ולבנוהי .st ולבנוהו ein לה dagegen hat diese nach נצור vermutheten

wahrscheinlich ein Fehler des Copisten. Beachtenswerth ist das b , eine Form, auf die wir schon oben bei No. II aufmerksam gemacht haben.

was סקית lesen וסמיתא Bei No. XVI will Herr Merx statt

...“

paläographisch ganz ungerechtfertigt ist; denn in diesem Schrifttypus, in welchem No. XVI und XVII abgefasst sind, ist das 7 gar wohl von unterschieden; sodann ist es misslich das nipo zu identificiren mit und dieses nur zu dem arab. zu stellen". Ich glaube für die von mir für & deutung jetzt auch noch eine Stelle aus der alten gefassten Megillath Ta'anith 2) anführen zu können. Ansicht hat das dort angeführte & (no. 20): dieselbe Bedeutung

,אתנטלו סימאואתא בין דרתא

hier 3).

gegebene Bechaldäisch ab

Nach unserer boba anbna „signum" wie

Zu No. XIX, der in Algier gefundenen palmyren. Inschr., hatte ich mir längst in Z. 1 notirt: es sei zu lesen, und finde

1) Die Deutung der Namen in dieser und der folgenden Inschrift versparen wir uns bis auf unsere ausführlichere Arbeit. Sie kommen übrigens bis auf

.hitufig in den palmyr. Insehr. vor אמתצא und בלתיחן

2) S. über diese Derenbourg: Essai sur l'histoire de la Palestine p. 439 fg. vgl. das. p. 61 fg.

3) Die monströse Form 1 mit Schin bei Merx, ebenso bei No. X bedarf keiner Widerlegung.

Bd. XXIII.

19

בר. שנין בו"ה 5 .sei Z

zu meiner Freude, dass auch de Vogüé (s. no. 79 S. 57 Anm. 1)
dieselbe Ansicht ausspricht. Die Richtigkeit dieser Lesung kann
schwerlich bezweifelt werden und Merx' Vorschlag ON MUDD
ist weder graphisch noch sprachlich zu rechtfertigen. Auch seine
Annahme, es
zu lesen, möchte doch
vielleicht der Vorwurf treffen, dass dagegen, wenn auch nicht
Grammatik, doch Schriftzeichen protestiren. Nur eine bessere
Abschrift kann hier Licht verschaffen. Die letzte Zeile ist
aber mit Bestimmtheit nicht mit Merx, sondern zu
lesen. Meine Vermuthung, ban bedeute als Schmerzensausruf „er
ist dahin", findet ihre Bestätigung durch die neuen Belege bei de
Vogüé 1). Sie war indessen gar nicht aus der Luft gegriffen". Ich
habe Z. D. M. G. XV. S. 622 kurz auf Buxtorf lex. thalm, verwie-
sen,
und hier finden sich zahlreiche Belege für die angegebene Be-
deutung. Ich führe nur die bekannte Klage um dahingeschiedene

-welhe iiber die Dahin,, חבל על דאבדין ולא משתכחין : Fromme an

geschiedenen, die nicht mehr anzutreffen sind" (s. Sanhed. 111 a) vgl. auch im bibl. Chaldaismus Hiob 10, 15 N 7 bran ,,wehe mir vor dem grossen Gerichtstage!" Die kleine Inschrift a. a. O. XV, S. 622 ist daher zu lesen:

צלם כנרא

חבל

,,Bild des Kenora, er ist dahin "! 2)

,,Für unerklärt" gilt Herrn Merz,,die Inschr. Zeitschr. XVIII, S. 110 und Bd. XII (nicht XXII)". Ich hoffe, er stimmt mir bei, wenn ich nunmehr lese:

נפשא דנה בקימור בר שמעון חבל שנת תסא

d. h. „dies ist das Denkmal (des) 3) Mocimus, Sohnes Simeon. Er ist dahin! Im Jahre 461" (149 n. Chr.). Bemerkenswerth ist, dass der Name 11 auch in der neuen Sammlung bei de Vogüé sich findet.

Zum Schlusse sei noch erwähnt, um das ganze in dieser Zeitschrift mitgetheilte Material zu rectificiren, dass auch von der Inschrift der Stele, welche wir in dieser Zeitschrift XV, 619 (vgl. XVIII, 105) erwähnt haben, durch de Vogüé 4) eine genauere Copie

1) S no. 72 u. 131.

2) Vgl. das. S. 21.

3) Ob ein in der Copie übersehen ist? Dies scheint mir wahrscheinlich, da die sehr zahlreichen Grabschriften bei de V. in der Regel nach

.haben די das נפשא דנה

4) S. a. a. O. S. 64. Anm. 2.

erworben worden ist. Nach dieser lassen sich die beiden Texte der Inschrift, der griechische und aramäische, gegenseitig ergänzen und zwar:

Θεοῖς πατρῴοις Βήλῳ Ἰαριβόλῳ

Ανέθηκαν Μακκαῖος Μάλη τοῦ Ἡλιοδώρου καὶ Σάρδος Θαιμῆ

[עבדו מקי בר מלא לשמוש ושעדו בן תימא לשמשי וקרבו

„Es machten (die Statue) Makkai, Sohn des Male, Sohnes Lischmasch, und Saodu, Sohn des Thaime, Sohnes des Leschamschi, und haben sie geweiht".

Auf die übrigen aramäischen Inschriften, welche Herr Merx in seiner Arbeit einer Prüfung unterwirft, wollen wir hier nicht weiter eingehen; nur das wollen wir in der Kürze bemerken, dass die Deutung der Inschrift des einen Siegels S. 690 auf einer falschen

לא חתים לך אשתי שע :692 .Copie beruht und die des andern S

,,non obsignatum tibi, bibe, line" doch etwas zu weit über die einfache Legende eines Siegels hinausgeht 1). Ueber die Vase des Serapeum's bringt Herr Merx manches Interessante, jedoch muss ich die Richtigkeit seiner Behauptungen kundigen Aegyptologen überlassen 2).

Die Entzifferung der Carpentras, wie sie Herr Merx versucht, dürfte schwerlich Beifall finden. Wir verweisen auf den Artikel des Herrn J. Derenbourg: L'inscription dite de Carpentras" im Journal asiatique, Fév. & Mars 1868, p. 277 et suiv.

1) S. unser,,Siegel und Gemmen" S. 7 Taf. I, no. 2 u. S. 38 no 6. 2) Dass N in letzter Zeile stehe, müssen wir bezweifeln, die Autopsie hat uns in unserer Lesung bestärkt.

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Miscellen.

Von

Th. Nöldeke.

I.

.מנדעס

In seiner Besprechung der Inschrift von Carpentras sagt Merx (Ztschr. d. D. M. G. XXII, 697): „Nöldeke's Vorschlag statt am mit Annahme mandäischer Orthographic

aliquid zu lesen, ist eben um der mandäischen Orthographie willen abzuweisen. Diese Schreibweise ist auf allen alten Monumenten unerhört." Ich muss gestehen, dass mich diese Worte ein wenig geärgert haben. Seit ich selbständig Sprachstudien treibe, habe ich es mir immer besonders angelegen sein lassen, dem wechselnden Verhältniss von Laut und Schrift zu einander auf die Spur zu kommen; namentlich habe ich dabei die Buchstaben und in's Auge gefasst, um zu bestimmen, wie weit diese in den verschiedenen Sprachen und Dialecten als Consonanten, wie weit als Vocalzeichen zu betrachten sind. Die willkürliche Anwendung von Laut- und Schreibregeln aus einem Dialect auf weit ältere oder doch ganz heterogene Denkmäler hat mir von jeher missfallen. Und nun soll ich mandäische Orthographie gerade in Bezug auf und & für eine vielleicht 1000 Jahre ältere Inschrift ganz anderer Herkunft angenommen haben! Bei Lichte besehen zerfällt der Vorwurf in nichts. Mandäisch heisst „Etwas“ Da hier ebenso blosser

.1 מינדאס sondern בונדעם nicht etwa

Vocalbuchstabe ist wie und zwar aller Wahrscheinlichkeit nach ein kurzes a anzeigt, so haben wir das mindam zu sprechen (mit arabischen Buchstaben wäre es A). Nehmen wir dazu einerseits die neusyrische Form mindî, andrerseits targumisches , syrisches (mit Quššâi des d, also Verdoppelung), tal

.:..

1) Im neueren Mandäisch N727 (z. B. Qolasta 71b lin. 42 cod. Par, XI)

mudisches (welches Luzzato, Elementi 93 f. mit Recht middê liest), so dürfen wir auch ohne positives Zeugniss als Grundform erschliessen, welches wir, je nachdem wir das à nach für

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nöthig halten oder nicht, oder zu sprechen haben. Nun ist aber dies wirklich als eine targumische Form überliefert (von Elias Levita vgl. Buxtorf und Levy s. v.), und die Etymologie aus N,,scibile quid" (siehe Fleischer in den Nachträgen zu Levy's chald. Wörterb. II S. 567) stimmt dazu vollständig. Finden wir nun auf einer alten aramäischen Inschrift eine Buchstabengruppe, welche entweder oder, ganz mit dieser Grundform übereinstimmend, 7:22 gelesen werden muss, und giebt bei ihr die Bedeutung „Etwas" einen völlig befriedigenden Sinn, so ist es wohl nicht unerhört“, sich für das Letztere zu entscheiden.

Vielleicht hat sich aber Merx bloss unglücklich ausgedrückt und meint, ich hätte ein mandäisches Laut verhältniss auf die Sprache dieser Inschrift übertragen; er könnte an dem allerdings auch im Maudäischen wie noch im Neusyrischen beibehaltenen aber sonst verlorenen n Anstoss genommen haben. Nun genügt aber wohl der

u. s. w. in dem doch jedenfalls תנדע אִנְדע מַנְדע Hinweis auf

zeitlich wie räumlich der Inschrift von Carpentras ziemlich nahe stehenden Buche Daniel, um diesen Anstoss zu beseitigen, mag man übrigens von der Herkunft dieses n denken, was man will.

Nicht unerhört" aber doch sehr kühn und ganz unzulässig erscheint mir Merx's Vorschlag, das fragliche Wort zu lesen. Freilich zeichnen sich ja seine Deutungen von Inschriften mehrfach durch unnöthige Kühnheit aus.

II.

Zur aramäischen Lautlehre.

Merx hat die syrischen Plurale auf J, wofür man bloss JA erwartete, durch Mouillierung des vorhergehenden Consonanten erklärt (Ztschr. d. D. M. G. XXII, 274). So ansprechend diese Deutung auf den ersten Blick erscheint, so kann ich ihr doch nicht beistimmen. Freilich darf man dagegen kaum anführen, dass in jüngeren aramäischen Dialecten diese Pluralformen auch von Stämmen gebildet werden, welche auf ganz andere als die nach Merx mouillierbaren Consonanten auslauten 1). Denn die Analogie kann bei ihnen diese Bildung auch über die ursprüngliche Veranlassung weg aus

1) Für das Neusyr. vgl. meine Grammatik S. 140. Unter den nicht sehr zahlreichen mandäischen Formen auf jàthâ, welche im Syrischen fehlen, finden wir u. A mehrmals NONTONE,,Schritte" (von JOD).

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